Wachtumzug in Neuenhaus

Traditionell am Silvesterabend findet in Neuenhaus der Wachtumzug statt. Ursprüglich um 10:00 Uhr beginnt er seit Jahren nunmehr um 8:00 Uhr abends am "Uelsener Tor"

Foto: C. LohuisFoto C. Lohuis

Neuenhaus hatte vier Stadttore. Richtung Uelsen (an der Dinkelbrücke), Veldhausen (Höhe Bäckerei Möhlenkamp), Frenswegen (Teichtor oder "Diekpoarte" genannt am Stadtgraben Nordhorner Str). Schließlich noch die "Prinsenpoarte" wo ein alter Weg nach Lage führte. Es wird vermutet, dass das Tor am Anfang der Prinzenstraße gestanden haben soll.

Der Umzug begann zusammen mit zahlreichen Neuenhauser Bürger an der Uelsener Poarte, -angeführt von den beiden Nachtwächtern Ludwig Ramaker und Mathias Wemker-, welche kräftig in die Kupferhörner stießen. (Die Hörner wurden in den 50iger-Jahren von Jan-Eiko van Dorsten angefertigt)

Dabei wurde das Wachtlied angestimmt: Doar kom wij aangetreden, de Klock slaat over tien, Slaapt maar geröst in Vreden. Wy sulln dr well to sien. Maakt Döar en Fensters dicht, bewaart Uw Vuur en Licht: Gy könt slapen  wy moeten waaken, Dat is onze Plicht.

An historischen Stationen ging es vorbei und hier und da wurde ein "Söpie" genommen – damit die Stimme hält. Hinter der Diekpoarte am Grasdorfer Weg schließlich endete der Umzug.

Neujahr um 5:00 Uhr früh machte sich Ludwig Ramaker wieder auf den Weg – nunmehr mit dem Spruch: Het oude Jaar is nu vorby, het nieuw is aangekomen. Daar wenschen wy, van Harten bly, aan Uw en alle Vroomen: Den nieuwen Geest int nieuwe Jaar, glücksalig Leven met elkaar. En God sall ons gelyden. Fijf heeft de Klock – wy schyden."

Vielen Dank an die beiden Nachtwächter, die sich für den Erhalt des alten Brauchtums zur Verfügung stellten.